In den Gesichtern der Verantwortlichen und Arbeiter vor Ort spiegelt sich ein unermüdlicher Kampfesgeist wider. Hier, im Zentrum des Geschehens, wo sich die Lava ihren Weg bahnt, leisten sie Großartiges – innerhalb und außerhalb der Lavaschutzmauern, unter schwierigsten Bedingungen und mit einem Einsatz, der kaum zu ermessen ist.
Seit der Nacht vom 23. auf den 24. November läuft die Lavakühlung ununterbrochen, und sie wird auch in den kommenden Tagen rund um die Uhr fortgesetzt. Derzeit konzentriert sich die Kühlung vor allem auf den Bereich entlang der Lavaschutzmauer L3. Diese und andere Mauern schützen die Infrastruktur zwischen der Pipeline, die Heißwasser und Strom nach Suðurnes transportiert und der Blauen Lagune.
Doch die Herausforderung ist gewaltig: An einigen Stellen ragt die glühende Lava bereits zwei bis drei Meter über die Schutzmauer hinaus. Deshalb ist es unerlässlich, die Mauern weiter zu erhöhen, um zu verhindern, dass die Lava die Deiche überwindet und das Kraftwerk sowie die gesamte Infrastruktur in Svartsengi bedroht.
Dieser Einsatz ist mehr als nur ein technischer Kampf – es ist ein Kampf für die Sicherheit der Region und die Bewahrung der Energieversorgung. Jede Stunde zählt, und jeder Handgriff ist ein Zeichen des unermüdlichen Willens, der Natur zu trotzen.
In Deutschland würden Bürokratie und Arbeitsschutzbestimmungen solche Einsätze vermutlich ausbremsen.
Woher kommt das Wasser zur Lavakühlung?
Das Wasser wird aus einem Seitenreservoir der Blauen Lagune am Bláalónsvegur
mit zwei Pumpen entnommen. Von hier sind Schläuche für die Wasserwerfer hoch auf die Lavaschutzmauer gezogen worden. Es werden nach Aussagen von Helgi Hjörleifsson, dem Kühlungsmanager des Zivilschutzes, etwa 26.000 Liter Wasser pro Minute benötigt.
Helgi Hjörleifsson, Leiter der Lavakühlung bei Almannavarnir, dem Zivilschutz Islands, im Interview
Wie geht die Kühlung vor sich?
Um die Schutzmauern erhöhen zu können, muss zunächst eine Erweiterung vorbereitet werden. Doch bevor dieser Schritt erfolgen kann, ist es notwendig, die an die Lavaschutzmauer angrenzende Lava gezielt abzukühlen. Nur so kann der Bereich stabilisiert und die Temperaturen gesenkt werden, sodass eine sichere Verstärkung der Mauern möglich ist.
Die Kühlung mit Wasser stärkt den Rand der Lava und senkt ihre Temperatur erheblich. Dies schafft die nötigen Voraussetzungen, um die Mauer direkt neben der heißen Lava zu erhöhen. Ohne diese Abkühlung würden die Bagger auf glühendes Gestein treffen, was die Schutzmauer schnell wieder destabilisieren würde.
Dank dieses sorgfältig koordinierten Vorgehens – Abkühlen, Stabilisieren, Erweitern – wird verhindert, dass die Lava unkontrolliert über die Mauern hinwegfließt und die Infrastruktur bedroht. Jede Maßnahme ist ein präziser und unverzichtbarer Schritt im Kampf gegen die Naturgewalten.
Lastwagen bringen Material rund um die Uhr hoch auf die Mauer und ein Bagger oben auf der Mauer verteilt es. So wird die Mauer nach und nach erweitert, immer in Richtung der Lavaabkühlung. Wenn die Mauer erweitert wurde, können an dieser Stelle die riesigen Schläuche entfernt werden, wie im Video unten zu sehen ist.
die über den Wall reichen.
+ In den vergangen zwei Tagen wurde an der Berm L3 Lava abgekühlt. Hier steht auch die lava am höchsten über der Mauer.
+ An L4 wird auf Höhe der Blauen Lagune derzeit auch erhöht, aber nicht gekühlt
Fotos Salty.Lava / Mirjam Lassak
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Dokumentation des Eruptionsgebietes
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