Im Zuge der Erdarbeiten zur Vorbereitung des Kraftwerks Hvammsvirkjun ist in Kürze mit Sprengungen von Felsgestein zu rechnen. Bauunternehmer planen, an den meisten Tagen dieses Sommers zwischen 10:00 und 17:00 Uhr Sprengarbeiten durchzuführen.
Nach Angaben der Verantwortlichen wird versucht, die Anzahl der Explosionen an Wochenenden auf ein Minimum zu reduzieren. Dennoch sind zeitweise Beeinträchtigungen für die Anwohner in der Umgebung nicht auszuschließen.
„Wir entschuldigen uns für mögliche Unannehmlichkeiten, die durch diese notwendigen Arbeiten entstehen können, und werden alles tun, um die Anwohner so früh wie möglich zu informieren“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung von Landsvirkjun.
Hvammsvirkjun: Geplantes Wasserkraftwerk im Þjórsá-Unterlauf
Das Wasserkraftwerk Hvammsvirkjun soll im Unterlauf des Flusses Þjórsá entstehen. Geplant ist, den Fluss etwa 6 km nördlich von Árnes und südlich von Þjórsárdalur aufzustauen. Der entstehende Stausee trägt den Namen Hagalón.
Das Wasser wird unterirdisch zu einer Kraftwerksanlage im Bereich Skarðsfjall auf der Ostseite des Flusses geleitet. Nach der Energiegewinnung fließt es rund 3 km nördlich von Árnes zurück in den Fluss.
Mit einer Leistung von 82 MW und einer Fallhöhe von 32 Metern soll das Kraftwerk nach Abschluss der Bauarbeiten zu den wichtigen Energiequellen des Landes zählen.
Kritik am Wasserkraftwerk Hvammsvirkjun
Isländische Naturschutzorganisationen kritisierten den Bau des Wasserkraftwerks Hvammsvirkjun stark. Sie warnen vor massiven Eingriffen in die Wasserressourcen, dem Verlust der Artenvielfalt.
Weitere Großprojekte von Landsvirkjun im Gebiet Þjórsá
Landsvirkjun hat mit dem Bau des Kraftwerks Hvammsvirkjun und des Windparks Búrfellslundur begonnen, begleitet von umfangreichen Infrastrukturprojekten in den Gemeinden Rangárþing ytra und Skeiða- og Gnúpverjahreppur.
- Hvammsvirkjun soll Ende 2029 in Betrieb gehen. Die Bauarbeiten erfordern neue Straßen und Brücken, darunter die 8 km lange Búðafoss-Straße. Eine Zufahrtsstraße zum Kraftwerksgelände wird 2026 gebaut.
- Búrfellslundur, ein Windpark mit 28 Anlagen, wird 2026 und 2027 errichtet. Die ersten Turbinen sollen im Spätsommer 2026 laufen. Über 250 Schwertransporte bringen Komponenten ins Gebiet.
- Sigölda-Erweiterung: Der Ausbau des bestehenden Kraftwerks beginnt im Frühjahr 2026 und wird bis Herbst 2028 abgeschlossen sein.
Die Projekte erfordern bis zu 650 Arbeitskräfte auf mehreren Baustellen. Vor Ort werden temporäre Arbeitswohnungen und Betonwerke eingerichtet, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Landsvirkjun betont, die Beeinträchtigungen für Anwohner und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Detaillierte Informationen und Updates werden auf den Projektwebsites hvammsvirkjun.is und burfellslundur.is bereitgestellt.
Titelbild So wird Hvammsvirkjun mit Stausee aussehen: Computerbild/Landsvirkjun
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