In einem der größten Diebstahlsfälle in der isländischen Geschichte sind zwei rumänische Männer zu jeweils zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden, davon sieben auf Bewährung. Die Männer wurden der Vertuschung eines Diebstahls beschuldigt, bei dem aus zwei Filialen des Elektronikunternehmens Elko Mobiltelefone und Bargeld im Wert von rund 100 Millionen ISK entwendet wurden.
Vertuschung von gestohlenen Mobiltelefonen
Die Männer wurden am 25. September letzten Jahres in Seyðisfjörður angehalten, als sie in einem Auto auf der Fähre Smyril Line mit zwei Rucksäcken voller Mobiltelefone von Apple und Samsung sowie Bargeld in Richtung der nordischen Länder unterwegs sein wollten. Insgesamt befanden sich 129 Mobiltelefone sowie über eine Million ISK und fast 5.000 Euro in ihrem Besitz.
Während das Gericht die Männer wegen der Vertuschung der Mobiltelefone für schuldig befand, wurden sie vom Vorwurf freigesprochen, auch das Bargeld bewusst verheimlicht zu haben. Die Polizei stellte die gestohlene Ware sicher, jedoch blieb der tatsächliche Diebstahl ungeklärt.
Der Einbruch und seine Folgen
Der Diebstahl ereignete sich in zwei Elko-Geschäften im Hauptstadtgebiet, eines in Skeifan in Reykjavík und das andere in Lindur in Kópavogur. In beiden Fällen wurden Tresore aufgebrochen und Mobiltelefone sowie Bargeld gestohlen. Überwachungskameras filmten, wie maskierte Männer in eines der Gebäude einstiegen. Am Tatort wurde auch ein Fahrzeug eines der Verdächtigen gesichtet.
Weitere Ermittlungen
Die Polizei hegte bereits frühzeitig einen Verdacht gegen die mutmaßlichen Täter. Noch am selben Tag informierte der Zoll die Ermittler, dass sieben der Verdächtigen mit Wizz Air nach Mailand fliegen wollten. Sie wurden am Flughafen festgenommen und Beamte entdeckten im Gepäck eines der Verdächtigen eine erhebliche Menge Bargeld. Allesamt waren rumänische Staatsbürger, die nicht in Island ansässig sind.
Urteil und Reaktionen
Die Staatsanwaltschaft wertete die Vertuschung der gestohlenen Ware als schwerwiegendes Vergehen. Staatsanwalt Júlí Karlsson betonte in einem Interview bei VISIR, dass dies einer der größten Fälle in der isländischen Geschichte sei.
Die beiden Verurteilten nehmen das Urteil hin, während die Ermittlungen zu weiteren Beteiligten andauern. Die Polizei und Justizbehörden setzen ihre Arbeit fort, um den Fall vollständig aufzuklären.
Titelfoto: Fähre Smyril Line im Hafen von Seydisfjördur