Ein altes Douglas-Dakota-Flugzeug, das diesen Winter von den Landbesitzern in Sólheimasandur erworben wurde, wurde Freitag Abend vom Flughafen Keflavík auf eine Wiese im Süden transportiert. Geplant war, den Rumpf des Flugzeugs in der Nähe des berühmten Wracks eines US-Verteidigungsstreitkräfte-Flugzeugs aus dem Jahr 1973 abzulegen – einer der bekanntesten Touristenattraktionen Südislands.
Die Aktion war von großem Interesse begleitet: Das Flugzeug wurde aus einem Hangar gezogen, in dem es 18 Jahre gelagert hatte. Der Transport begann spektakulär, da der Rumpf über den Flughafenzaun gehoben werden musste, weil er nicht durch das Tor passte.

Der Konvoi, begleitet von der Polizei, transportiert den Flugzeugrumpf auf einer LKW-Plattform über Grindavík und den Suðurstrandarvegur bis nach Sólheimasandur. Zwei weitere LKWs folgen mit den Tragflächen.
Das Flugzeug, bekannt unter dem Namen „Gunnfaxi“ mit dem Kennzeichen TF-ISB, war ein wichtiger Teil der Inlandsflüge der Icelandic Airlines. Sein letzter Flug fand 1976 statt, bevor es als Ersatzteillager diente. Nun erhält die Maschine durch die Landbesitzer in Ytri-Sólheimar eine neue Rolle.
„Wir bringen es heute direkt dorthin. Es hat keinen Sinn, zu warten“, erklärt Benedikt Bragason, einer der Initiatoren. Ziel sei es, das Flugzeug bestmöglich zu restaurieren und es so zu präsentieren, dass es an die ursprüngliche Optik des berühmten Wracks erinnert.
Obwohl die Aktion einige Kontroversen hervorruft – insbesondere, ob ein weiteres Flugzeug im Sand die natürliche Schönheit beeinträchtigen könnte – sehen die Landbesitzer das gelassen. „Wir sind uns alle einig, und was andere denken, interessiert uns nicht wirklich“, so Benedikt.
Das bestehende Wrack zog 1973 durch eine Notlandung auf Sólheimasandur Aufmerksamkeit auf sich. Niemand wurde verletzt, doch der Vorfall machte den Sandstrand zu einem der meistbesuchten Orte in Island. Mit der neuen Attraktion könnte die Region noch mehr Besucher anlocken – eine spannende Entwicklung für einen Ort, an dem einst unerwartete Ereignisse Geschichte schrieben.
Neuer Sachstand am 15.6.: Neue Entwicklung: Streit um Gunnfaxi-Transport sorgt für Unruhe
Das Douglas DC-3 Flugzeug, bekannt als Gunnfaxi, wurde am Freitag auf einer Wiese in Sólheimasandur abgesetzt. Kaum abgestellt, wurde bereits eingebrochen, obwohl das Flugzeug abgeschlossen war, berichtet Benedikt Bragason, Landwirt und neuer Besitzer der Maschine bei Visir. Der Transport und die Platzierung des historischen Flugzeugs stoßen auf heftige Kritik aus der Luftfahrt-Community.
Kritik von Luftfahrtexperten
Die Entscheidung des Vereins Þristavinafélagið, das Flugzeug an Landbesitzer in Sólheimasandur zu verkaufen, wird von zahlreichen Mitgliedern und Experten wie Pétur P. Johnson scharf kritisiert. „Diese Entscheidung wurde ohne Rücksprache mit den Mitgliedern getroffen. Es ist eine Schande, wie hier mit einem wichtigen historischen Erbe umgegangen wird“, sagt Pétur, ein führender Experte für isländische Luftfahrtgeschichte.
Forderung nach Erhalt in einem Museum
Pétur und andere Stimmen aus der Branche plädieren dafür, das Flugzeug in ein technisches Museum zu überführen, beispielsweise ins Verkehrsmuseum in Skógar. „Die TF-ISB spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte der isländischen Luftfahrt und sollte nicht auf Sólheimasandur der Witterung überlassen werden“, sagt er.
Landbesitzer verteidigen Entscheidung
Benedikt Bragason zeigt sich unbeeindruckt von der Kritik. „Ich habe das Flugzeug für vier Millionen Kronen gekauft. Wenn jemand glaubt, er könne es besser nutzen, kann er es gerne abholen, sobald er mir die Kosten erstattet.“
Geplante Anpassungen und Touristeninteresse
Benedikt plant, die DC-3 in den Farben der isländischen Luftwaffe zu lackieren, um eine optische Verbindung zu dem nahegelegenen Wrack aus dem Jahr 1973 herzustellen. „Das Flugzeug zieht bereits Touristen an, kaum dass es hier steht“, sagt er.
Die Kontroverse um Gunnfaxi wirft ein Schlaglicht auf die Frage, wie historische Artefakte in Island bewahrt werden sollten – als Museumsstücke oder als Teil der Naturattraktionen, die jährlich tausende Touristen anlocken.
Titelfoto / visir.is
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