Eine Studie im Auftrag der Umweltbehörde hat auf Heiðarfjall auf Langanes im Nordosten Islands erhebliche Mengen gefährlicher Stoffe wie PCB, Blei und Asbest festgestellt, wie Mbl berichtet. Diese stammen von der US-Armee, die dort bis 1970 eine Radarstation betrieb. Die isländische Umweltbehörde untersucht die Situation, die Ergebnisse werden im Herbst erwartet. Erst unlängst wurde bekannt, dass die US-Armee einen Schießplatz auf Reykjanes betrieb, der noch voller Bomben liegt.
Gefährliche Stoffe in Fisch und Wasser
Das Isländische Geotechnische Institut stellte in seiner Untersuchung fest, dass die Schadstoffkonzentrationen deutlich über den Grenzwerten liegen. Besonders bedenklich sind die PCB-Werte in Forellen und Eiern, die weit über der tolerierbaren Grenze für den täglichen Verzehr liegen. Die Verschmutzung beschränkt sich jedoch nicht nur auf die unmittelbare Umgebung der ehemaligen Radarstation, sondern breitet sich mit dem Wasser nach Süden aus.
PCB: Giftig und krebserregend
PCB (Polychlorierte Biphenyle) sind Chlorverbindungen, die unter anderem in Hydraulikflüssigkeiten und Kunststoffen verwendet wurden. Sie sind hochgiftig und krebserregend. Laut einer Risikobewertung enthalten die Fische der Region hohe PCB-Konzentrationen, die über der tolerierbaren Grenze für den menschlichen Verzehr liegen.
Sanierungsarbeiten beginnen 2025
Die Umweltbehörde wird Anfang nächsten Jahres Vorschläge für Reinigungsarbeiten vorlegen. Geplant ist, dass die Arbeiten im Sommer 2025 starten. Die Kosten und der Umfang der Aufräumarbeiten werden voraussichtlich hoch sein.
Gemeinderat und Grundbesitzer fordern Antworten
Der Gemeinderat von Langanesbyggð und die Grundbesitzer sind besorgt und warten auf Anweisungen, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Besonders wichtig sind Fragen zur Nutzung des Landes und zu Fischereimöglichkeiten. Der Gemeinderat fordert von den zuständigen Behörden klare Antworten.
Titelfoto: Langanesbyggð