Wasserkraftprojekt Hagavatn: Ein neues Kapitel für Natur und Energiegewinnung
Am südlichen Rand des Langjökull-Gletschers in der Gemeinde Bláskógabyggð plant das Unternehmen Hagavatnsvirkjun ehf. den Bau eines 9,9-MW-Wasserkraftwerks am See Hagavatn. Die Arbeiten am Vorentwurf sind bereits in vollem Gange, und ein detaillierter Umweltverträglichkeitsbericht wurde dem Planungsportal vorgelegt. Ziel des Projekts ist es, nicht nur Energie zu gewinnen, sondern auch die Umwelt rund um den See nachhaltig zu verbessern.
Ein umweltfreundlicher Ansatz
Ursprünglich war ein 18-MW-Kraftwerk geplant, doch 2019 entschied man sich für die kleinere, als umweltfreundlicher geltende Variante. Neben der Energiegewinnung soll das Projekt auch die Vegetationsbedeckung rund um den See fördern, die Feinstaubbelastung verringern und somit die Lebensqualität in der Region, insbesondere im Hochland von Árnessýsla, steigern. Die größeren Städte in der Region sind Selfoss, Hveragerði und Þorlákshöfn sowie der Gullfoss, Geysir und Þingvellir.
„Mit der Wiederherstellung des Sees Hagavatn erhofft man sich eine Zunahme der Vegetationsbedeckung und eine Abnahme der Feinstaubbelastung, wodurch sich die Lebensqualität verbessern wird“, heißt es im Bericht, der von COWI für Hagavatnsvirkjun ehf. erstellt wurde.
Geplante Bauarbeiten und Auswirkungen
Der See Hagavatn, der nach einer Überschwemmung im Jahr 1939 von 23 km² auf nur noch 4–5 km² schrumpfte, soll durch den Bau von zwei Dämmen wieder auf seine ursprüngliche Größe ausgedehnt werden. Der Wasserstand soll dabei auf 455 m über dem Meeresspiegel erhöht werden. Ein Damm wird oberhalb des derzeitigen Abflusses am Wasserfall Nýjafoss errichtet, während ein zweiter Damm westlich oberhalb des Leynifoss gebaut wird. Ein Wasserzulaufkanal soll das Wasser vom See direkt in das Kraftwerk leiten.
Die erweiterte Wasserfläche soll kurzfristig die Feinstaubbelastung reduzieren und die Vegetation fördern. Langfristig bleiben jedoch Zweifel, ob das Projekt die gewünschte Reduzierung von Sandverwehungen und Staubentwicklung tatsächlich erreicht.
Touristische Chancen und Herausforderungen
Der Bau der Dämme wird auch Auswirkungen auf den Tourismus haben, wie mbl.is schreibt. Zwar könnte die verbesserte Zugänglichkeit die Besucherzahlen in der Region vervielfachen, doch der Verlust des Wasserfalls Nýjafoss, der durch einen der Dämme verschwinden wird, wird als negativer Aspekt für Outdoor-Aktivitäten betrachtet. Dennoch soll der Canyon weiterhin zugänglich bleiben, auch wenn das Erlebnis durch den Eingriff verändert wird.
„Der Wasserfall Nýjafoss gilt als der negativste Aspekt des Projekts für Tourismus und Outdoor-Aktivitäten, aber es wird weiterhin möglich sein, den Canyon zu erkunden“, heißt es im Umweltverträglichkeitsbericht.
Foto Hagavatn: Með Polarlys commons.wikimedia
Weitere News
Erneut Vulkan auf Reykjanes in Island ausgebrochen – die 8. Eruption seit 2023! Newsfeed mit Live-Webcams
Die Halbinsel Reykjanes erlebt den 8. Vulkanausbruch seit Dezember 2023 und die11. Eruption seit März 2021 auf Reykjanes. Überflug des Zivilschutzes heute morgen Am 1. April 2025 um 09:45 Uhr Ortszeit öffnete sich nordöstlich von Grindavik eine Spalte in der…
Breaking: Magmalauf und Erdbebenschwärme: Grindavík und Blaue Lagune evakuiert: Droht der nächste Vulkanausbruch?
Reykjanes, 1. April 2025, 06:30 Uhr Ortszeit – In der Sundhnúk-Kraterreihe ist derzeit ein heftiger Erdbebenschwarm zu verzeichnen. Seit Beginn des Magmaflusses um 6:30 Uhr wurden mehr als 200 Erdbeben aufgezeichnet. Seismische Aktivitäten erstrecken sich mittlerweile weiter nach Norden und…
Fahrerin stirbt nach Felssturz auf Suðurlandsvegur – bereits 5. tödliche Verkehrsunfall in 2025 in Island
Tödlicher Felssturz auf dem Suðurlandsvegur: Eine Frau stirbt bei Verkehrsunfall Eine Frau kam heute kurz vor 13:00 Uhr bei einem schweren Verkehrsunfall auf dem Suðurlandsvegur in der Nähe von Holtsós ums Leben. Am Berg Steinafjall löste sich ein großer Felsbrocken…
Rettungseinsatz in Südisland: Fast 30 Menschen am Eyjafjallajökull in Sicherheit gebracht
Rettungskräfte mehrerer Teams aus Südisland und der Hauptstadtregion kamen heute Nachmittag und Abend fast 30 Personen zu Hilfe, die am Eyjafjallajökull und Fimmvörðuháls aufgrund schlechter Wetterverhältnisse in Schwierigkeiten gerieten. Die Einsätze dauerten mehrere Stunden, doch die betroffenen Personen konnten sicher…
1.600 Bäume gefällt – Sperrung der Ost-West-Landebahn am Flughafen Reykjavík aufgehoben
Die isländische Verkehrsbehörde hat das Nutzungsverbot der Ost-West-Landebahn des Flughafens Reykjavík zurückgezogen. Zuvor war die Schließung am 8. Februar aufgrund von Sicherheitsbedenken in Kraft getreten. Die Luftfahrtbehörde sah die Höhe der Bäume in Öskjuhlíð unterhalb von Perlan als potenzielle Gefahr…