Rund sieben Prozent der erwachsenen Isländer behandelten ihre Alkoholsucht in Vogur
Etwa sieben Prozent der erwachsenen Isländer haben sich im Laufe ihres Lebens im Vogur-Krankenhaus behandeln lassen, um ihre Alkoholsucht zu überwinden. Die gesellschaftlichen Kosten des Alkoholproblems belaufen sich laut aktuellen Untersuchungen auf etwa 200 Milliarden ISK pro Jahr. In einer Sonderdebatte des Althingi wurde die Frage aufgeworfen, ob diese Zahlen mit denen in Norwegen und Schweden vergleichbar seien.
Gesundheitsministerin Alma Möller betont Infrastrukturschulden
Gesundheitsministerin Alma Möller erklärte in der Debatte, die von Sigmar Guðmundsson, Abgeordneter der Partei Viðreisn, initiiert wurde, dass auch Infrastrukturschulden eine bedeutende Rolle spielen. Aktuell stehen 3,2 Milliarden ISK für Maßnahmen gegen Alkohol- und Drogenmissbrauch zur Verfügung. Alma kündigte jedoch an, im Nachtragshaushalt 350 Millionen ISK zusätzlich vorzuschlagen, um die bestehenden Mittel auszubauen, Wartezeiten zu verkürzen und notwendige Behandlungen vor den Sommerferien sicherzustellen.
Alarmierende Zahlen: 100 bis 200 Sucht-Todesfälle jährlich
Sigmar Guðmundsson verwies auf die Ergebnisse von Arbeitsgruppen zur Schadensminderung sowie auf einen Bericht des National Audit Office zur Opioid-Epidemie, der die Gleichgültigkeit der Regierung kritisiert hatte. Dem Bericht zufolge mangele es an einer klaren Strategie und ausreichender finanzieller Unterstützung für Suchterkrankte.
Die genaue Zahl der Todesfälle durch Suchterkrankungen bleibt vertraulich, wie Morgunbladid schreibt. Sigmar betonte jedoch, dass die Datenbank der SÁÁ (Samtök áhugafólks um áfengis- og vímuefnavandann) schätzt, dass jährlich zwischen 100 und 200 Todesfälle direkt auf Suchterkrankungen zurückzuführen sind. Allein im Jahr 2023 starben 56 Menschen an einer Arzneimittelvergiftung.
Präventionsstrategie und Ausbau der Behandlungen
Alma Möller hob hervor, dass an einer umfassenden Strategie zur Prävention und Behandlung von Alkohol- und Drogenmissbrauch gearbeitet werde. Diese soll alle Aspekte von der Prävention über Nachsorge bis hin zur Rehabilitation und rechtlichen Rahmenbedingungen abdecken.
Die Finanzierung der Erhaltungstherapie für Opioidabhängige wurde von bisher 90 auf 450 Behandlungen erhöht. Zudem wird über die Einrichtung einer Notaufnahme verhandelt, um Patienten innerhalb von 24 Stunden helfen zu können. Dennoch betonte die Gesundheitsministerin, dass eine vollständige Analyse des Finanzbedarfs erst nach der Fertigstellung der Strategie erfolgen könne.
Forderung nach mehr Ressourcen und kürzeren Wartezeiten
Alma betonte, dass die bestehenden Infrastrukturschulden über Jahrzehnte hinweg aufgebaut wurden. Mit der geplanten Erhöhung der Fördermittel um 350 Millionen ISK soll kurzfristig auf die aktuellen Herausforderungen reagiert werden. Ziel sei es, die vorhandenen Ressourcen zu stärken und den Zugang zu Behandlungen deutlich zu verbessern.
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