Island hat im Mai eine außergewöhnliche Hitzewelle erlebt, die landesweit zu Rekordtemperaturen führte und für einen der sonnigsten Monate in der Geschichte des Landes sorgte.
Sonnenschein in Rekordhöhe
Ein neuer nationaler Temperaturrekord wurde am 15. Mai in Egilsstaðir mit 26,6 °C aufgestellt. Der vorherige Höchstwert von 25,6 °C stammt aus dem Jahr 1992.
Akureyri erlebte 255,5 Stunden Sonnenschein: 84,5 Stunden mehr als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. In Reykjavík wurden 264,7 Sonnenstunden registriert, ein Plus von 55,7 Stunden gegenüber dem Durchschnitt.
Eine beispiellose Hitzewelle
Die Hitzewelle zwischen dem 13. und 22. Mai gilt als die größte, die Island je im Mai erlebt hat. An elf Tagen wurden Temperaturen von 20 °C oder mehr gemessen, davon zehn Tage in Folge. Dies ist bemerkenswert, da solche Tage im Mai üblicherweise sehr selten auftreten.
Schnee und Wind
Sowohl in Reykjavík als auch in Akureyri blieb der Boden den gesamten Mai über ungewöhnlich trocken, während im Hochland für die Jahreszeit ungewöhnlich wenig Schnee lag.
Der Mai verlief insgesamt ruhig. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit lag landesweit etwa 0,5 m/s unter dem Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020. An mehreren automatischen Wetterstationen mit über 20-jähriger Messhistorie wurde für den Mai der niedrigste Durchschnittswert der Windgeschwindigkeit verzeichnet. Lediglich zwischen dem 7. und 9. Mai, während der sogenannten Südnächte, erreichten die Winde ihre höchsten Geschwindigkeiten des Monats.
Rekordtemperaturen und außergewöhnliche Wärme
Die Durchschnittstemperaturen im Mai lagen landesweit deutlich über den langjährigen Mittelwerten. Akureyri verzeichnete mit 10,1 °C die höchste Durchschnittstemperatur, die je in einem Mai in Island gemessen wurde: 3,5 °C über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Auch Reykjavík erlebte mit 9 °C eine außergewöhnliche Wärme, 2,3 °C über dem Mittelwert.
Vegetation und Schmelzwasser beeinflusst
Die ungewöhnliche Wärme führte zu einer frühzeitigen Vegetationsperiode und einem erhöhten Wasserstand der Flüsse, besonders im Norden des Landes.
Ausblick auf den Sommer
Während der Juni mit Wärme, Wetterwarnungen, Sturm und Schnee begann, bleibt abzuwarten, ob die Temperaturrekorde des Mai übertroffen werden.
Titelfoto Alte Brücke im Südosten Islands / © Mirjam Lassak
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