Claudia Roth, Bundesministerin für Kultur und Lilja Dögg Alfredsdóttir, Ministerin für Kultur und Handel.
Lilja Dögg Alfreðsdóttir, Ministerin für Kultur und Handel, traf diese Woche bei ihrer Reise nach Berlin mit Claudia Roth, Kulturministerin der Bundesrepublik Deutschland, zusammen. Die Ministerinnen und Minister hatten ein gutes Gespräch miteinander und diskutierten unter anderem über Schwerpunkte in den Bereichen Kultur, Kreativwirtschaft und Nachhaltigkeit.
„Wir haben über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Island und Deutschland gesprochen, unter anderem durch Creative Europe. Die Kulturministerin schlug vor, dass die Länder gemeinsam ins Gespräch kommen und Vorschläge für Kulturprojekte erarbeiten und sich dann um Fördermittel im Kreativen Europa bewerben“, so die Kultur- und Wirtschaftsministerin über das Treffen.
Interesse an isländischer Literatur und kulturellem Erbe
Derzeit wird daran gearbeitet, die Íslendinga sagar ins Deutsche zu übersetzen, und sie wurde auf dem Treffen diskutiert. Dies ist die erste standardisierte Ausgabe der Íslendingasagni in deutscher Sprache. Die Publikation soll deutschen Lesern Zugang zu den Íslendinga-Sagen in hochwertigen und modernen Übersetzungen von einer Reihe von Übersetzern unter der Leitung von Jóhann Sigurðsson bei Saga Forlag verschaffen.
Der deutsche Minister zeigte großes Interesse an der isländischen Literatur.
„Es wurde beschlossen, dass ich an einem Projekt mit der Kultusministerin beim Leipziger Literaturfest teilnehme. Der Schriftsteller Halldór Guðmundsson schreibt im Auftrag eines deutschen Verlegers eine isländische Literaturgeschichte, und ich werde Gelegenheit haben, auf dem Festival mehr darüber zu erzählen. Es gibt noch viel Spannendes in der kulturellen Zusammenarbeit zwischen den Nationen.“
Diskutieren Sie die Unterstützung für Kultur aus der Ukraine
Es gab auch eine Diskussion über die Auswirkungen der Energiekrise in Europa auf kulturelle Fragen und die Unterstützung Islands und Deutschlands für Kultur in der Ukraine und Kultur aus der Ukraine in Island und Deutschland. Diskutiert wurden unter anderem die Gleichstellung in Kulturangelegenheiten und Medienangelegenheiten auf EU-Ebene.
„Claudia Roth lobte, wie gut Schulen und Kindergärten in Island während der Pandemie offen gehalten wurden. Isländische Lehrer arbeiteten dort hart, aber in Deutschland gingen einige Kinder zwei Jahre lang nicht zur Schule. Ziel ist es, die Auswirkungen davon zu untersuchen“, sagt Lilja.
Claudia Roth sprach dann über einen besonderen Kulturpass, ein Kulturstipendium von bis zu 200 Euro, das aufgrund des Kulturmangels in den letzten zwei Jahren während der Pandemie beschlossen wurde, an deutsche Jugendliche vergeben zu werden.
Während des Besuchs der Ministerin in Berlin besuchte sie auch die ITB-Reisemesse, die zu den größten ihrer Art weltweit zählt. Während der Reise traf die Ministerin unter anderem María Erla Marelsdóttir, Islands Botschafterin in Deutschland, die Komponistin Hildi Guðnadóttir, Clemens Trautmann, CEO des Verlagsriesen Deutsche Grammophon, Guðnýja Guðmundsdóttir, Inhaberin der Galerie Gudmundsdottir in Berlin, sowie isländische bildende Künstlerinnen und Künstler bei einem Atelieraufenthalt im Kunstinstitut Künstlerhaus Bethanien, sowie Vertreter Islands und einiger isländischer Tourismusunternehmen. Der Minister nahm auch an einer von der Íslandstofa organisierten Medienveranstaltung im Zusammenhang mit der Präsentation von Íslands auf der ITB-Reisemesse teil.