Þorgerður Katrín Gunnarsdóttir, Vorsitzende von Viðreisnar, verweist auf die Spannungen zwischen den Regierungsparteien hinsichtlich der Ausländergesetzgebung. Mit ganz unterschiedlichen Beschlüssen trat sie zuletzt an diesem Wochenende auf den Parteiratssitzungen der Unabhängigkeitspartei und der Linksgrünen auf.
„Es ist dringend erforderlich, einen möglichst breiten Konsens in Einwanderungsfragen zu bilden. Andernfalls besteht die Gefahr einer zunehmenden Polarisierung in unserer Gesellschaft“, sagt Þorgerður Katrín.
Sie sagt, dass die aktuelle Ausländergesetzgebung aus dem Jahr 2016 auf einem interpolitischen Ausschuss unter der Leitung von Hanna Birna Kristjánsdóttir, der damaligen Innenministerin, beruhte. Ólöf Nordal, ihr Nachfolger, verfolgte diese Arbeit aufmerksam und sammelte in sieben Jahren viel Erfahrung bei der Umsetzung des Gesetzes.
Seitdem haben sich die äußeren Bedingungen mit der wachsenden Zahl von Flüchtlingen auf der Welt verändert. Bei der Vorbereitung der im März beschlossenen Änderungen des Einwanderungsgesetzes war keine breite politische Zusammenarbeit angestrebt. Es wurde mit 38 zu 15 Stimmen angenommen.
Viðreisn wird seinen Teil dazu beitragen, eine Lösung für dieses wichtige, aber heikle Problem zu finden.
„Wir sind uns bewusst, dass Islands Grenzen nicht geschlossen sind, aber sie sind auch nicht geöffnet. Wir wollen eine vernünftige, humane, aber auch realistische Einwanderungspolitik.“
Es gibt drei unterschiedliche Rechtsauffassungen und die Minister sind mehr damit beschäftigt, aufeinander mit dem Finger zu zeigen, als die Probleme zu lösen.
„Es besteht eine gewisse Unsicherheit über die Bedeutung des Einwanderungsgesetzes, aber das mindert die Glaubwürdigkeit der Politik des Landes in diesem Bereich.“ Es liegt im Interesse aller, dass dieses wichtige Gesetz so weit wie möglich verabschiedet werden kann.“
Þorgerður sagt, es sei an der Zeit, das Thema aus den politischen Schützengräben herauszuholen und die Probleme zum Wohle aller zu lösen.