Das Bezirksgericht Reykjavík hat einen siebzehnjährigen Jungen zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er bei der letztjährigen Kulturnacht einen Messerangriff begangen hatte, geht aus einer Meldung von RUV hervor. Der Angriff forderte das Leben von Bryndís Klára Birgisdóttir, einem ebenfalls siebzehnjährigen Mädchen, die eine Woche nach der Tat ihren Verletzungen erlag.
Der Täter, der zum Zeitpunkt der Tat sechzehn Jahre alt war, wurde zudem des zweifachen Mordversuchs schuldig gesprochen. Da er noch minderjährig ist, fand die Anhörung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Messerangriff in der Innenstadt
Der Angriff ereignete sich während der Kulturnacht in Reykjavík, als der Junge fünf junge Menschen in einem Auto attackierte. Mit einem Messer zerschlug er die Seitenscheibe des Fahrzeugs und stach auf einen der Insassen ein. Während vier Jugendliche fliehen konnten, blieb ein Mädchen, die Ex-Freundin des Täters, im Auto zurück und wurde von ihm mehrfach schwer verletzt.
Bryndís Klára versuchte, den Täter von weiteren Angriffen abzuhalten, wurde dabei jedoch selbst tödlich verletzt.
Schadensersatzforderungen der Opfer
Die Eltern von Bryndís Klára fordern Schadensersatz in Höhe von 17 Millionen Kronen. Weitere Entschädigungsforderungen, darunter 8 Millionen Kronen für ein weiteres Opfer und 5 Millionen Kronen für den Fahrer des Autos, summieren sich auf insgesamt 55 Millionen ISK.
Urteil sorgt für Diskussion
Das Urteil löst eine öffentliche Debatte über Jugendkriminalität und Strafmaß bei schweren Vergehen durch Minderjährige aus. Der Bezirksstaatsanwalt hatte ursprünglich die Höchststrafe für Mord und Mordversuch gefordert, die Entscheidung über die Haftdauer jedoch dem Gericht überlassen.
Die Kulturnacht, eines der größten kulturellen Ereignisse Islands, wurde durch den Vorfall im letzten Jahr schwer erschüttert. Sicherheitsmaßnahmen bei öffentlichen Veranstaltungen werden seitdem intensiv diskutiert.
Titelfoto Bild von freepik
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