Bereits zum vierten Mal wurden in Edda Nominierungen für den isländischen Krimi-Preis Blóðdropan und den isländischen Literaturpreis 2024 verliehen. Insgesamt wurden zwanzig Bücher nominiert, also fünf in jeder Kategorie.
Die Präsidentin Islands, Halla Tómasdóttir, überreicht beide Auszeichnungen im neuen Jahr in Bessastadir. Die Vorsitzenden der vier Jurys, Björn Teitsson, Kristín Ásta Ólafsdóttir, Unnar Geir Unnarsson und Viðar Eggertsson, treffen sich gemeinsam mit dem vom Präsidenten ernannten Vorsitzenden und wählen aus jeder Kategorie einen Preisträger aus. Der Preisbetrag beträgt eine Million ISK für jedes preisgekrönte Werk und wird vom isländischen Buchverlegerverband (FÍBÚT) bezahlt. Der Isländische Literaturpreis wurde erstmals 1989 verliehen und soll jedes Jahr die bemerkenswertesten veröffentlichten Bücher hervorheben. Der Preis wurde bereits zum 36. Mal nominiert.
Matthías Rúnar Sigurðsson entwarf eine neue Bronzegussmedaille, den Raben Blæng, der Anfang dieses Jahres erstmals an den Medaillengewinner von 2023 verliehen wurde.
Der Verband isländischer Buchverleger hat 2022 mit der isländischen Kriminalgesellschaft eine Vereinbarung getroffen, die praktische Umsetzung des isländischen Kriminalpreis „Blood Drop“ zu übernehmen und den Preis auf die gleiche Weise wie den isländischen Literaturpreis zu finanzieren. Der Empfänger des Blutstropfens wird wie zuvor Islands Beitrag zum nordischen Krimipreis Glerlykilin sein. Die Rezensionen der gesamten Jury finden Sie auf der Website mbl.is.
Nominierungen für Blood Drop
Für den isländischen Krimi-Preis Blóðdropan sind folgende Autoren in alphabetischer Reihenfolge der Buchtitel nominiert:
- Óskar Guðmundsson für The Puppet Master, veröffentlicht von Storytel. „Eine gut strukturierte Geschichte, in der Ereignisse aus der Vergangenheit einen dunklen Schatten auf die Gegenwart werfen.“ Die Handlung ist clever und der Fortschritt solide, wobei jeder Wendepunkt das Ganze stärkt. Die Spannung ist bis zum Schluss ungebrochen und der Autor schafft es gekonnt, das Geheimnis aufrechtzuerhalten, das den Leser fesselt.“
- Stefán Máni für den Tod allein war ein Zeuge, der von der Sagar-Ausgabe veröffentlicht wurde. „Der Polizist Hörður Grímsson sieht sich in einer packenden Kriminalgeschichte, die sich in unerwarteter Spannung mit Action und schnellem Fortschritt entfaltet, einer vagen, aber bedrohlichen Bedrohung gegenüber. Der Erzählstil ist visuell und wirkungsvoll, mit einer gut ausgearbeiteten Handlung, die den Leser bis zum Schluss in Atem hält.“
- Eva Björg Ægisdóttir für „Der Abend, an dem sie verschwand“, herausgegeben von Veröld. „Ein spannendes Buch, in dem Polizistin Elma einen komplexen und vielschichtigen Kriminalfall bearbeitet. Die Kriminalgeschichte fesselt den Leser mit einem gut ausgearbeiteten Mysterium und einer tiefgründigen Charakterisierung, die das menschliche Element in schwierigen Situationen hervorhebt. Der Autor beschreibt eine Welt voller Unsicherheit und Spannung, in der unerwartete Wendepunkte den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in Atem halten.
- Ragnheiður Gestsdóttir für Týndur, herausgegeben von Björt Book Publishing. „Eine gelungene und spannende Geschichte über einen kleinen Jungen, der in Reykjavík in einer Welt voller Gewalt lebt. Dem Autor gelingt es, eine bedrohliche Umgebung zu beschreiben, in der sich jedoch auch Freundlichkeit und Menschlichkeit verbergen. Die Ermittlungen gegen die Polizistin Hanna María werden mit Feingefühl und Einsicht geführt und die Spannung bleibt bis zur letzten Seite ungebrochen.“
- Steindór Ívarsson für Völundur, herausgegeben von Storytel und Sögur Edition. „Ein interessanter und spannender Bericht über unheimliche Ereignisse, die sich in der Mitte des letzten Jahrhunderts abspielten, aber bis in die Gegenwart hinein nachhallen.“ Der Autor bringt die Qualen der Ausgestoßenen zum Ausdruck und verbindet kunstvoll moderne Ereignisse mit den dunklen Übeln der Vergangenheit – in einer wirkungsvollen und raffiniert strukturierten Geschichte, die den Leser bis zum Ende fesselt.
Die Jury bestand aus Ásrún Matthíasdóttir, Mjöll Snæsdóttir und Unnar Geir Unnarsson, dem Vorsitzenden der Jury.
Nominierungen in der Kategorie Kinder- und Jugendbücher
In der Kategorie Kinder- und Jugendbücher sind folgende Autoren nominiert:
- Hildur Knútsdóttir für Kasia und Magdalena, veröffentlicht von JPV. „Eine starke und ergreifende Liebesgeschichte, in der sich junge Menschen mit schwierigen häuslichen Situationen auseinandersetzen, die mit einer Realität verknüpft sind, die sowohl komplex als auch gefährlich sein kann.“
- Embla Bachmann und Blær Guðmundsdóttir sind Illustratoren für das von Bókabeitan herausgegebene Kærókeppenn. „Eine rasante und spannende Geschichte voller Spaß und Humor, die über die lustige Seite des Wettbewerbs um die erste Beziehung und die Bedeutung von Freundschaft spricht.“
- Sigrún Eldjárn für Sigrún in der von Mál og menning herausgegebenen Sammlung. „Eine informative und faszinierende Reise durch das isländische Nationalmuseum, gesehen aus der Sicht eines Kindes über Jugendzentren wie keine andere.“ Der Leser erhält einen Einblick in das Leben im Museum und durch einzigartige Bilder und Texte wird es lebendig und weckt das Interesse junger Leser an der isländischen Geschichte und Kultur.“
- Rán Flygernring für Tjörnin, veröffentlicht von Angústúra. „Eine herzliche und lehrreiche Geschichte, die Themen wie Freundschaft, Zusammenarbeit und Umwelt berührt und was passieren kann, wenn etwas schief geht oder die Situation nicht mehr bewältigt werden kann.“ Die einzigartige Bilderwelt des Buches stärkt die Geschichte und manchmal sprechen die Bilder für sich und machen Text unnötig.“
- Sævar Helgi Bragason und Elías Rúni sind Illustratoren für Science Literacy 5 – Poop, piss and furt, herausgegeben von JPV. „Informatives und unterhaltsames Buch über ein Thema, das wir alle kennen, über das aber wenig diskutiert wird. Dem Autor gelingt es auf prägnante und unverblümte Weise, den Leser über bekannte, aber sensible Themen aufzuklären, ohne dass es peinlich oder langweilig wird, und interessante und oft seltsame Informationen zu präsentieren.“
Die Jury bestand aus Einar Eysteinsson, Kristín Ásta Ólafsdóttir, Vorsitzender der Jury, und Sigríður Wöhler.
Nominierungen in der Kategorie wissenschaftliche Bücher und allgemeine Veröffentlichungen
In der Kategorie Wissenschaftliche Bücher und allgemeine Veröffentlichungen sind folgende Autoren nominiert:
- Guðjón Friðriksson für Kinder in Reykjavík, herausgegeben von Mál og menning. „Eine gründliche und zeitgemäße Arbeit, die einen Einblick darüber gibt, wie sich die Entwicklung der Gesellschaft auf die Einrichtungen, die Bildung und den Lebensstil von Kindern auswirkte und wie sie durch diese Veränderungen einen neuen Status als gültige Mitglieder der Gesellschaft erlangten.“ Die schönen Bilder des Buches verstärken den Eindruck und machen das Buch für mehr Altersgruppen zugänglich.“
- Ingibjörg Björnsdóttir für „The History of Art Dance in Island“, herausgegeben von der Isländischen Buchgesellschaft. „Ein elegantes und interessantes Werk, in dem der Autor mit großem Wissen und Einfühlungsvermögen die Geschichte dieser schönen und wichtigen Kunstform in Island von ihren Anfängen an vermittelt. Es wird seine Entwicklung im Laufe der Jahre beschrieben und wie es zusammen mit der Arbeit derer wuchs, die mit Weitblick, künstlerischem Ehrgeiz und Mut den Weg ebneten.“
- Þórir Óskarsson für Svipur brotanna – Bjarna Thorarensens Leben und Kunst als Isländische Buchgesellschaft. „Ein gut gemachtes und schön strukturiertes Werk, in dem faszinierende Informationen über diesen vielseitigen Hauptdichter unserer Isländer, der seiner Zeit in vielerlei Hinsicht voraus war, zusammengefasst und auf klare und interessante Weise präsentiert werden.“ Das Werk gibt einen einzigartigen Einblick in sein Leben und Denken sowie seinen weitreichenden Einfluss in vielen Bereichen der Gesellschaft und ist ein gutes Zeugnis der politischen und literarischen Denkweise des 19. Jahrhunderts.“
- Anna Dröfn Ágústsdóttir für Óli K., herausgegeben von Angústúra. „Ein wunderschönes Werk über einen visionären Unternehmer in der Medienentwicklung in Island. Die Fotografien von Óla K. waren beeindruckend und spiegelten das Zeitgenössische wider, sowohl mit der Sensibilität des Künstlers als auch mit der Genauigkeit des Reporters. Die Quellenarbeit und der Text des Autors verleihen den Bildern zusätzliches Gewicht und stellen die Geschichte Islands im 20. Jahrhundert, das Alltagsleben sowie Großereignisse in einen wichtigen Kontext.“
- Árni Heimir Ingólfsson für Tónar úlagannan – Drei im Exil lebende Musiker, die das isländische Kulturleben prägten, herausgegeben von der Isländischen Literaturvereinigung. „Ein einzigartiges Werk über einzelne Künstler, die den Grundstein für das Musikleben legten, das wir heute in Island genießen. Die Leidenschaft des Autors für das Thema ist spürbar, wie die umfangreiche und anspruchsvolle dokumentarische Arbeit beweist. Ein Werk, das eine ständige Botschaft für uns als kultivierte Nation hat und gleichzeitig daran erinnert, wie wichtig und nützlich es ist, Menschen willkommen zu heißen, die Hilfe brauchen.“
Die Jury bestand aus Björn Teitsson, dem Vorsitzenden der Jury, Kristín Ýr Pétursdóttir und Þorvaldur Sigurðsson.
Nominierungen in der Kategorie Belletristik
In der Kategorie Belletristik sind folgende Autoren nominiert:
- Arnaldur Indriðason für Ferðalok, veröffentlicht von Vaka Helgafell. „Ein außergewöhnlich gut gemachter historischer Roman, der eine neue und frische Sicht auf den Dichter Kunn eröffnet.“ Zusammen mit Jónasars Gedichten und den letzten Tagen werden Erinnerungsfragmente aus seiner Vergangenheit zu einem meisterhaft geschriebenen Text verwoben. Ein leichter und fließender Stil zeichnet ein Bild, das niemanden unberührt lässt.
- Jón Kalman Stefánsson für Himintungl über den äußersten Rand der Welt, herausgegeben von Benedikt Buchverlag. „Die quantitativen Ereignisse in der Geschichte der Nation zu Beginn des 17. Jahrhunderts werden neu erzählt und unter Bezugnahme auf die Vorstellungen der damaligen Wissenschaftler von der Welt interpretiert.“ Lebendige und originelle Charaktererstellung basierend auf bekannten historischen Figuren. Funkelnde Erzählfreude mit diszipliniertem, aber flinkem Text und starken Bezügen zur Gegenwart
- Hergestellt von Kristný für Járdlós, herausgegeben von Mál og menning. „Eindringliche Gedichte, die sich mit menschlichen Schicksalen in Gegenwart und Vergangenheit befassen und in denen grausame Ernsthaftigkeit und hinterlistiger Humor die Balance halten. Im kaltgehämmerten Text kommen der Klangzauber und der Rhythmus der Zunge voll zur Geltung und die gemeißelte Bildsprache interpretiert warme Gefühle.“
- Birgitta Björg Guðmarsdóttir für Moldin heit, herausgegeben von Drápa „Mit leichtem und spannendem Schreiben werden die Leser zum Tanzen eingeladen.“ Nach und nach entsteht eine emotionale Erzählung in einem künstlerisch strukturierten Roman. Ein künstlerischer und dennoch zugänglicher Text, der jeden ansprechen sollte.“
- Kristín Ómarsdóttir für Móðurást: Draumþing, veröffentlicht von Mál og menning. „Historischer Erzählzauber, der sich um ein junges Mädchen dreht, das zur Sommersonnenwende zur Frau wird.“ Innovativer und ungewöhnlicher Erzählstil. Ein atemberaubend zartes und poetisches Netz aus Glitzer, gewebt von Meisterhänden.“
Die Jury bestand aus Gunnlaugur Ástgeirsson, Kris Gunnars und Vidar Eggertsson, dem Vorsitzenden der Jury.