Die Landhebung und Magmaansammlung unter Svartsengi setzt sich fort, wie das isländische Wetteramt mitteilt. Modellrechnungen zeigen, dass sich das Magmavolumen mittlerweile auf etwa zwei Drittel des Volumens vor der letzten Eruption am 22. August beläuft.
GPS-Daten und Berechnungen deuten darauf hin, dass der Magmazufluss in einem ähnlichen Tempo wie in den letzten Wochen weitergeht. Die seismische Aktivität hat leicht zugenommen, mit rund fünf Erdbeben täglich im Magmatunnel, wobei das stärkste eine Magnitude 1,5 erreichte. Die Gefährdungsbeurteilung bleibt bis zum 29. Oktober gültig.
Sollte der Magmazufluss in der bisherigen Geschwindigkeit weiter anhalten, wird erwartet, dass die untere Unsicherheitsgrenze für das Magmavolumen Anfang November erreicht wird. Wenn parallel dazu ein deutlicher Anstieg der Erdbebenaktivität gemessen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Magmafluss und möglicherweise einen Vulkanausbruch.
Erfahrungen aus früheren Magmaflüssen und Eruptionen sind hilfreich, um die Menge an Magma abzuschätzen, die für ein neues Ereignis erforderlich ist. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs nimmt schrittweise zu, je mehr Magma sich ansammelt und die seismische Aktivität steigt.
Grafik zeigt die Entwicklung der Magma-Ansammlung und die geschätzte Gesamtmenge an Magma in der Magmakammer unter Svartsengi
Es zeigt sich jedoch ein Trend: Die Intervalle zwischen den Eruptionen verlängern sich zunehmend, da offenbar immer mehr Magma benötigt wird, um einen neuen Magmafluss oder Ausbruch auszulösen. Es könnte daher sein, dass das Risiko eines Ausbruchs über mehrere Wochen hinweg als hoch eingeschätzt werden muss, bevor es zu einem Magmafluss und einer möglichen Eruption kommt.
Titelfoto Mirjam Lassak: Dampfendes Lavafeld an Sundhnúksgígar