Suchst du auf deiner Winterfahrt in den Süden Islands entlang der Ringstraße etwas Besonderes?
Wie wäre es mit einem Fluss mit unzähligen kleinen Eiskristallen, der diese an den Strand spült?
Und das nur ca. eine dreiviertel Autostunde von Reykjavik entfernt? Dann kann ich dir Ölfusá empfehlen. Nördlich von Selfoss fließen die beiden Flüsse Sogið und Hvítá zusammen und bilden dort Ölfusá.
Spaziergang hinter dem Restaurant Hafið bláa
An der Ölfusá-Mündung zwischen Eyrarbakki und Þorlákshöfn befindet sich das Restaurant Hafið bláa. Hinter dem Restaurant steigst die eine Holztreppe hinab an den langen Strand, an dessen Flussufer du wunderbar entlang spazieren kannst. Aber nur im Winter bietet sich dir hier ein besonderes Spektakel. Da der Fluss nicht vollkommen gefriert, schwimmen auf ihm dicht gedrängte Eiskristalle, die durch sanfte Wellen an den Strand gespült werden. Das zusammen erinnert an eine malmige Masse aus Eiskristallen. Wenn die Sonne darauf scheint – ein unvergessliches Erlebnis. Auch für die Ohren gibt es etwas zu tun. Verweile am Flussufer und höre den rauschenden Wellen aus Eis zu. Für mich hatte das etwas von Zen.
Aufgrund des Quellwassers gefriert ein großer Teil von Ölfusá auch im Winter nicht. Deshalb ist er der perfekte Winterlebensraum für Vögel, die ihn gerne aufsuchen, wenn andere Bäche und Seen zugefroren sind.
Ölfusá ist der am meisten wasserführende Fluss in Island. Er kann allerdings aufgrund starker Regenfälle und hoher Temperaturen, also Tauwetter, stark anschwellen und sogar überfluten.
Kunstwerk „Humar við Hafið“ – Hummer am Ozean
Wäre das nicht schon genug, so findest du auf dem Parkplatz des Restaurants Hafið bláa, das im Winter leider geschlossen hat, einen Hummer. Ja, richtig gelesen, den knallorangenen Hummer siehst du schon von Weitem von der Straße aus leuchten. Er ist keine Kleinigkeit! Er ist sechs Meter lang und mannshoch.
Die Besitzer des Restaurants Hafið bláa hegten schon seit der Eröffnung ihres Restaurants den Traum, ein Outdoor-Kunstwerk auf ihrem Gelände zu installieren. Und so beauftragten sie den Fischer und Künstler Kjartan B. Sigurðsson aus Þorlákshöfn damit.
Hummerfischerei war in den letzten 60 Jahren ein wichtiger Wirtschaftszweig für die Städte Þorlákshöfn und Eyrarbakki. Und so ist das Kunstwerk nicht zuletzt dazu gedacht, Fischer zu ehren. Am Nationalfeiertag des 17. Juni 2020 wurde das Kunstwerk schließlich gewidmet.
Das Restaurant selbst hat eine spektakuläre Lage mit Panoramaview direkt auf die Ölfusá. Vielleicht eine Idee für dich, auf dem Weg an die Südküste den kleinen Bogen nach Þorlákshöfn und Eyrarbakki, auch im Sommer, zu fahren?
Du erreichst diesen Platz über den Eyrarbakkavegur (Straße 34). In der Nähe kannst du die Raufarhólshellir, einen Lavatunnel mit natürlichen Eisskulpturen und Stalaktiten, besuchen.
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