Der Gesamtschaden an Gebäuden in Grindavík könnte sich auf 16 bis 17 Milliarden ISK belaufen, das sind etwa 105-110 Millionen Euro. Die Naturkatastrophenversicherung hat den Schaden an Wohngebäuden in Grindavík auf 6,9 Milliarden ISK (ca. 45,3 Mio Euro)geschätzt. Die Schadenshöhe an Infrastruktur wie Versorgungseinrichtungen, Hafenanlagen, Industriegelände und Gewerbegebäuden ist noch nicht vollständig ermittelt.
Diese Zahlen wurden von Jón Örvar Bjarnason, Risikoanalyst bei der isländischen Naturkatastrophenversicherung, auf einem Seminar des Verbandes isländischer Ingenieure zum Thema Erdbebenrisiko mitgeteilt. Jón forscht im Bereich Erdbebentechnik und seismische Risiken bei der Hauptversicherungsabteilung der isländischen Naturkatastrophenversicherung.
Infrastrukturbewertung noch nicht abgeschlossen
Alle beschädigten Gebäude wurden untersucht, aber die endgültige Schätzung aller Fälle liegt noch nicht vor. Die Zahl von 6,9 Milliarden ISK wird noch steigen, da die Schäden an Versorgungssystemen, Hafeninfrastruktur, Straßen und Geschäftsgebäuden noch nicht beziffert sind. Der Gesamtwert der versicherten Immobilien in Grindavík wurde zu Beginn der Katastrophe im November auf über 150 Milliarden ISK (ca. 986 Mio Euro) geschätzt.
„Wir haben viele Häuser, die komplett zerstört sind, bei denen die Struktur dort zusammenbricht und beschädigt wird, wo sie in der Nähe der Risse stehen. Es sind nicht die Erschütterungen, die sie zerstören, sondern die Verformungen und Deformationen des Bodens, die sie zerstören und beschädigen“, sagt Jón Örvar Bjarnason.
Titelfoto Mirjam Lassak: Durch Erdbeben zerstörtes Pflegeheim Víðihlíð in Grindavik