Mehr der Geschichte des beliebten isländischen Malers Jóhannes Kjarval wollte ich einatmen, bevor ich von Bakkagerði zurück nach Egilsstaðir fahre. Deshalb war mein Ziel an diesem schönen Morgen, die Überreste der Hütte zu finden, die Kjarval selbst baute und wo er Schafe hütete. Also mache ich mich auf die Wanderung, um die Hütte zu finden.
Denkmal für Kjarval
Kjarval wuchs auf dem Hof aus der Sagazeit Geitavik und der gleichnamigen Bucht auf. Hier beginnt auch der Einstieg in die Wanderung.
Parkplatz
Das Auto könnt ihr an der kleinen Parkbucht unterhalb des Denkmals stehen lassen. Die Laufzeit ist mit 30 Minuten angegeben. Weshalb es bei mir fast drei Stunden dauerte, lest weiter.
Ziel meiner Wanderung waren die Überreste der Hütte Kjarvals, die ich finden wollte. Also starte ich an Kjarvals Denkmal und wandere zunächst immer geradeaus nach oben. Braunes Gras, matschiger Torf, etwas Heide und dann nach links. Hier zwingen mich Schneefelder, einen Bogen zu laufen. Der Vorteil des Bogens war, dass ich unterhalb des Berges in der Ferne Rentiere sehe. Jetzt weiß ich auch, wem die Spuren im Schnee gehören. Diesen folge ich, weil ich davon ausgehe, dass diese mich sicher über die Schneefelder bringen werden.
Die Natur legt in diesen Tagen (es ist die erste Maiwoche 2024) relativ spät mit Frühling los und innerhalb der vergangenen zwei Tage ist der Schnee aufgrund des sonnigen Wetters in großem Tempo geschmolzen. Das macht ihn aber auch instabil für meine Überquerung von kleinen Bächen oder Spalten. Ich muss also genau aufpassen, dass ich nirgends einsinke.
Aber immer noch keine Überreste eines Hauses und die halbe Stunde angegebene Laufdauer ist schon lange um. Ich denke mir jetzt einfach, dass das Haus unter den noch sehr hohen Schneefeldern verborgen liegt. Deshalb suche ich nicht mehr intensiv weiter und genieße einfach den Blick auf den sonnenverhangenen Borgarfjördur mit den schneegepuderten Bergen.
Ich setze mich auf dicke Grasbüschel, dass ich nicht nass am Hintern werde und lege mich dann sogar hin. Was für herrliche Stunden, die ich gerade geschenkt bekomme, denke ich. Und schon wieder schleicht sich das Gefühl ein, dass ich hier viel mehr Zeit verbringen möchte.
Ganz aufgegeben habe ich es noch immer nicht, Kjarvals Hütte zu finden. Also versuche ich es weiter oben am Hang, auch hier nichts. Na gut, dann laufe ich eben zurück zum Auto, immer entlang an plätschernden Bächen. Hier fülle ich meine Wasserflasche auf.
Als ich mich noch einmal hinsetzte, um diese Aussicht zu genießen, fielen mir plötzlich unterhalb eine Mauer aus Steinen auf. Sollte sie es wirklich sein, die Hütte? Je näher ich komme, umso mehr denke ich: Zwei Stunden herumgelaufen und in der Ferne gesucht, wo das Gute doch so nahe liegt.
Nur das kann die Hütte sein. Wenn ihr diese Wanderung auch machen wollt und doch noch eine andere Hütte findet, dann bin ich über Mitteilung sehr dankbar! Solange denke ich jetzt, dass dies Kjarvals Hütte gewesen sein muss.
Von hier möchte ich mir aber unbedingt noch das schöne, fotogene Haus mit dem roten Dach oberhalb der Bucht ansehen. In diesem Haus auf dem Hof Geitavík hat Kjarval seine Kindheit verbracht. Geitavík erschien mir derzeit unbewohnt und schon wieder fange ich an zu träumen, hier für ein paar Monate einmal einziehen zu können und Stunden über die Weiten des Borgarfjördur zu sehen.
Ihr könnt übrigens auf meinen Spuren wandern, die Route gibt es bei Komoot zum nachwandern. Ich war 2:50 Stunden unterwegs. Ich wünsche eine schöne Zeit in Island!
Das Sommerhaus Kjarvals befindet sich etwa 45 Kilometer von hier auf dem Weg nach Egilsstaðir. Ich habe dieses Kleinod besucht, hier findest du alle Informationen dazu.
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